Am Sonnabend, 7. August, gegen halb sieben Uhr abends heulten in Oelsa die Sirenen. Aber nicht der anschwellende Oelsabach war die Ursache des Alarms sondern ein Hilferuf aus dem Altkreis Sächsische Schweiz.

Die Regengüsse der vorangegangenen Tage hatten zwar auch in Oelsa für steigende Pegel gesorgt. Aber der Großteil des Niederschlags am Wochenende war im Drei-Länder-Eck nieder gegangen.
Ausläufer hatten in der Region Neustadt, Sebnitz und Bad Schandau die Bäche und Flüsse ansteigen lassen und so für teils reißende Fluten gesorgt. Die Wassermassen kamen für viele Anwohner überraschend. Bereits am Nachmittag wurden durch speziell ausgebildete Feuerwehrleute zusätzliche Einsatzleitungen in den Ortschaften gebildet, welche die örtlichen Feuerwehren unterstützten und bei der Koordinierung des Einsatzgeschehens halfen.
Die Kameraden der Ortswehr Oelsa wurden zusammen mit Feuerwehrleuten aus Somsdorf, Possendorf, Glashütte und Kesselsdorf in den Bereitstellungsraum Pirna verlegt. Von dort trat man in Absprache mit der Leitstelle Pirna den Weg nach Neustadt/Sa. an, um bei der Hochwasserabwehr an der Polenz mitzuhelfen.
Vor Ort erfolgte der Einsatz zur Personenrettung und -evakuierung, zum Ausleuchten der Einsatzstellen oder zur Absicherung von Flutschäden durch Sandsackverbaue. Dabei konnte sich die kürzlich beschaffte Oelsaer Einsatztechnik, welche auf einem Anhänger verstaut ist, erstmals in der Praxis bewähren. Als sehr nützlich erwies sich auch die neue Regenschutzkleidung inklusive Wathosen. So waren die Kameraden jederzeit gegen die Nässe geschützt. Aber auch die elektrisch oder motorgetriebenen Schmutzwasserpumpen kamen zum Einsatz. Gleiches gilt für die Powermoon-Beleuchtung, mit der eine Einsatzstelle blendfrei beleuchtet werden kann.
Durch die Neustädter Kameraden und den Arbeiter-Samariter-Bund war auch die Versorgung der Einsatzkräfte bis weit in die Nacht abgesichert. Unser Angebot, auch am folgenden Sonntag Pumpentechnik zur Verfügung zu stellen, wurde angenommen. Nachdem die Pegel gefallen waren, kamen nicht nur die tatsächlichen Schäden zum Vorschein. Wir konnten auch endlich mit dem Auspumpen der Häuser und Keller beginnen, da kein Wasser mehr nachlief. Die neue Hochwasserkatastrophe hat uns gezeigt, dass sowohl die Eigenmittel der Stadt Rabenau als auch die Fördergelder des sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft zur Anschaffung unseres Hochwasser-Anhängers sinnvoll angelegt sind. Dennoch sind wir froh, dass der erste Einsatz dieser Technik nicht auf dem Territorium der Stadt Rabenau stattfinden musste.