Notruf Feuerwehr: 112


Die königl. Amtshauptmannschaft ersuchte mehrmals den Gemeinderat Großölsa, die Bildung einer Freiwilligen Feuerwehr vorzunehmen. Da die beiden Gemeinden Großölsa und Kleinölsa eigenständige Ortschaften waren und sich erst 1926 zur Gemeinde Oelsa zusammenschlossen, gestaltete sich die Gründung einer Feuerwehr als keine leichte Aufgabe.
Am 12.6.1922 war es dann soweit. Die Gemeinderäte von Groß- und Kleinölsa trafen sich zur Gründung einer gemeinsamen Freiwilligen Feuerwehr und der Bildung eines Verbandes für das gesamte Feuerlöschwesen.
Die Funktion des Wehrleiters übernahm der Kantor und Oberlehrer Walter Richter.


Am 28.06.1922 fand dann die erste Übung der neugegründeten Wehr mit 35 Kameraden auf dem Fabrikgelände der Fa. Schneider statt.
Zur Ausrüstung der Wehr gehörten anfänglich die Pferdespritze Gross-Oelsa von 1886 und ein Schlauchwagen. Der Pflichtfeuerwehr, welche weiterhin bis 1940 bestand, wurde die Kleinölsaer Handdruckspritze von 1887 überlassen.

 Handdruckspritze(4)

Handdruckspritze

der Gemeinde Gross-Oelsa

Baujahr: 1886

Die Wehr besteht anfangs aus einem Spritzenzug. Zur ersten Versammlung der Freiwilligen Feuerwehr am 19.07.1922, wird ein Steigerzug, bestehend aus 8 Mann, ins Leben gerufen. Auch eine Feuerwehrkapelle bestand in den ersten Jahren und begleitete die Kameraden bei vielen Veranstaltungen.
Nach vielen Übungsstunden, legte die junge Wehr am 10.12.1922 erfolgreich die Prüfung zur Aufnahme in den Kreisfeuerwehrverband Dippoldiswalde ab.

 Spritzenhaus

Altes Feuerwehr Spritzenhaus 

zu Oelsa von 1844.

In den 1920ger Jahren wird ein neues Gerätehaus mit Steigerturm und Übungsplatz auf der ehemaligen Badewiese in Oelsa, dem heutigem Feuerwehrplatz gebaut. 1932 wird es dann noch einmal erweitert.
Ihre Bewährungsprobe hatten die Kameraden dann am 14.02.1923 bei einem Wohnhausbrand in Obernaundorf. Die Wehr rückt als erste auswärtige an und erhält die Prämie der Bezirksversicherungskammer.


Diesem ersten Einsatz folgen noch viele weitere, das Protokollbuch der Wehr berichtet u.a. über folgende Brände:

  • „6. Juli 1926. Die Wehr rückte mit der Spritze am 6. Juli nachmittags 3.00 Uhr zum Feuer nach Rabenau. Es war das Böhm´sche Wohnhaus, welches durch Blitzschlag in Brand geraten war. Wir waren als erste auswärtige Wehr zur Stelle.“ 
  • „18. August 1926. Früh gegen 10 Uhr wurde die gefüllte Scheune des Däberitzschen Gutes, hier, durch Blitzschlag in Brand gesetzt. Als erste auswärtige Wehr rückte die Rabenauer Motorspritze 10.33 Uhr an, 10.38 gab sie das erste Wasser. Die zweite Spritze war die Börnch´ner Pflichtfeuerwehr 10.43, 10.48 gab sie das erste Wasser. Nach dem kam noch die Wendisch-Carsdorfer Spritze, welche aber nicht eingesetzt werden brauchte. Gegen 1 Uhr rückten die auswärtigen Wehren wieder ab. Unsere Wehr hatte mit den Lösch- und Aufräumungsarbeiten den ganzen Tag zu tun. In der Nacht blieb eine 5 Mann starke Bewachung mit Spritze am Brandplatz.“
  • „3. Januar 1931. Früh ¾ 4 Uhr wurde die Wehr alarmiert zum Brande nach Obernaundorf, das Wirtschaftsgebäude und Scheune von Kurt Köhler stand in Flammen. Ankunft 4.03 Uhr in Obernaundorf, eingerückt ½ 7 Uhr. Die Wehr war als erste und einzige Handdruckspritze am Platze.“
  • „13. Februar 1931. Brand in der Schneidemühle von Clausnitzer und Hillig in Seifersdorf früh 7.00 Uhr. Dort war im Trockenraum Feuer ausgebrochen. Die Wehr war als erste auswärtige zur Stelle und erhielt die erste Prämie. Eingerückt gegen 10 Uhr.“
  • „Am 28. Mai 1934 - ½ 3 Uhr nachmittags - wurde die Feuerwehr zu einem Brand im Illgenschen Kesselhaus (damals Oelsaer Schneidemühle) gerufen. Neun Kameraden unter Leitung von Kamerad Zugführer Hamann bekämpften das Feuer erfolgreich.“
  • „Am Freitag, den 12.7.1935, wurde die Wehr zu ernster Arbeit in die „Linde“ (Gasthof in Oelsa) gerufen. Gegen ½ 12 Uhr mittags brach ein Dachstuhlbrand aus, der von der Wehr dank der umsichtigen Leitung ihres Hauptmanns Lotze auf den Dachstuhl nach ½ stündiger Arbeit beschränkt werden konnte...“

Im Jahr 1925 wird die Wehr durch die Aufstellung eines Hydrantenzuges verstärkt. Am 10.01.1927 tritt die erste Satzung, das „Grundgesetz der Freiwilligen Feuerwehr Oelsa“ in Kraft.
Mussten die Kameraden bisher über Meldegänger und Hornisten alarmiert werden, so wird die Alarmierung der Kameraden im Jahr 1928 stark verbessert.
Die ortsansässige Fa. Hamann & Renner installiert eine Alarmanlage im Ort mit zunächst 20 Alarmglocken, die sich in den Wohnhäusern bzw. Arbeitsstätten der Kameraden befanden. Die Anlage konnte an 5 Außenmeldern und 2 Innenmeldern ausgelöst werden. Bis zum Ende der 50ger Jahre bleibt diese Anlage in Betrieb.

 PF Oelsa 1920

Vor Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Oelsa gab es eine
Pflichtfeuerwehr in der Gemeinde Oelsa.

Im Bild sind die Kameraden von 1920 zu sehen.

In den Folgejahren werden weitere Neuanschaffungen an Geräten getätigt. So übergibt 1931 die Fa. Hamann & Renner der Feuerwehr einen Großen Hydrantenwagen.
Von der Berufsfeuerwehr Dresden wird 1932 eine fahrbare mechanische Schiebeleiter (18m) gebraucht erworben.
Im Jahr 1935 kauft die Gemeinde eine Motorspritze mit einer Leistung von 800 l/min und einen Mannschaftswagen der Marke DUX, damit können die Kameraden erstmalig motorisiert zum Einsatz gelangen.

 pruefung1935

Prüfung der Freiwilligen Feuerwehr Oelsa
durch Vertreter des Feuerwehrverbandes

am 15.09.1935 auf dem Feuerwehrplatz.

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.